Prada verkauft Jil Sander
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Das Hamburger Modehaus Jil Sander hat den Besitzer gewechselt. Wie das Unternehmen in der vergangenen Woche mitteilte, schloss der italienische Modekonzern Prada, seit 1999 Eigentümer der Jil Sander AG, einen entsprechenden Kaufvertrag mit dem britischen Private-Equity-Haus Change Capital Partners (CCP). Dieses übernimmt demnach für einen nicht genannten Kaufpreis die gesamten bislang von der Prada-Gruppe gehaltenen Anteile an Jil Sander. Die Vereinbarung muss noch von den zuständigen Kartellbehörden genehmigt werden. CCP ist ein auf Markenartikler und Einzelhandelsunternehmen spezialisiertes Investmenthaus, das von Luc Vandevelde, dem Verwaltungsratspräsidenten des französischen Handelskonzerns Carrefour und ehemaligen Chef des britischen Traditionseinzelhändlers Marks & Spencer, gegründet wurde. Das Unternehmen kündigte an, das vorhandene Potential der Marke Jil Sander weiter entwickeln zu wollen.
Die Jil Sander AG machte in den vergangenen Jahren wirtschaftlich meist durch negative Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Im Rahmen eines rigiden Sparkurses, der auch den Abbau von Arbeitsplätzen einschließt, versucht Vorstandschef Gian Giacomo Ferraris derzeit, das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Für das nächste Jahr rechnet man mit einem leichten Umsatzwachstum und einem operativen Gewinn.
Modisch hingegen erlebte Jil Sander zuletzt eine Renaissance. Der seit dem vergangenen Jahr als Kreativdirektor tätige Belgier Raf Simons präsentierte erst vor wenigen Tagen seine erste Damenkollektion für Jil Sander, die äußerst positiv aufgenommen wurde.