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H&M schließt Flagship-Store in Hongkong

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Der schwedische Bekleidungsriese H&M wird seine 2.800 Quadratmeter große Hauptfiliale nach fünf Jahren an der Queen’s Road Central, Hongkongs erster Einkaufsadresse, in Kürze schließen. Der Grund: Hongkongs astronomische Mieten,

die stets weiter zu steigen scheinen. H&M hatte zuletzt 5,5 Millionen Hongkong-Dollar Miete im Monat bezahlt – stolze 577.000 Euro.

Damit
haben Hongkongs astronomisch hohe Mieten ein weiteres Opfer gefunden. Wie vor wenigen Wochen hier berichtet, zahlt Abercrombie & Fitch für seinen in Kürze eröffnenden Flagship-Store im historischen Pedder Gebäude 7 Millionen Hongkong-Dollar (735.000 Euro) Miete im Monat. Forever 21 zahlt mit 11 Millionen Hongkong-Dollar (1,15 Millionen Euro) sogar mehr als für sein Geschäft am New Yorker Times Square, nämlich die höchste Miete der Welt.

"Die Mieten in Hongkong durchbrechen die Schallmauer”, kommentierte Sally MacDonald, Firmenchefin des australischen Handtaschen- und Accessoiresherstellers Oroton, der sich gerne in Hongkong niederlassen würde, aber noch keine geeignete und bezahlbare Ladenfläche gefunden hat. “Es ist ein Anlass zur Beunruhigung, denn angesichts des schwankenden Marktes sind die Mieten nicht aufrecht zu erhalten,” ergänzte sie.

H&M ist dagegen weniger beunruhigt. "Der Einzelhandel in Hongkong ist ein schnelles Geschäft und expandiert ständig, daher schließen Geschäfte, um dann dann an anderer Stelle wieder zu öffnen. Das ist in Hongkong ziemlich verbreitet,” kommentierte Cher Chui, Pressesprecherin der Firma. Sie versicherte auch, das keiner der Mitarbeiter entlassen, sondern auf H&Ms andere Geschäfte in Hongkong verteilt werde. Die Firma hat dort derzeit zwölf weitere Geschäfte und 80 in China insgesamt. Zudem expandiert die Firma mit seiner anspruchsvollen Tochtermarke Collection of Style nach China und hatte bereits Ende Juni eine zweistöckige Boutique in Central eröffnet.

Für den H&M Flagship-Store wird sich sprichwörtlich eine Tür schließen und eine andere öffnen, denn das spanische Textilunternehmen Zara wird seine Pforten auf der gleichen Fläche öffnen. Freuen tut sich besonders der Vermieter, denn der hat die Miete kräftig erhöht: Zara wird mit 11 Millionen Hongkong-Dollar (1,15 Millionen Euro) doppelt so viel Miete zahlen wie H&M.

Angesichts dieser unberechenbaren Mietsituation ist die Strategie deutscher Marken gemischt. Einige – wie Adidas und Hugo Boss – sind vor Ort vertreten, während andere wie Tom Tailor und s.Oliver lieber auf Einkaufsbüros und Fertigungszentren in Hongkong setzen und erstmal abwarten.

Foto: NCinDC / Dick Thomas Johnson