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High Street gegen High Fashion in China

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Verkaufszahlen, Studien und Markenexpansionen in China belegen, dass der chinesiche Markt sein Potenzial noch nicht erreicht hat. Dass chinesische Kunden und Kundinnen mode- und markenbewusst sind, ist kein Geheimnis,

aber dass der Trend von Haute Couture-Marken wie Chanel, Prada, Burberry und Gucci hin zu High Street-Marken wie Abercrombie & Fitch, Hollister, Forever 21 und anderen geht, ist neu.

Letztere
werben aber ganz aggressiv in Durchgangsstädten wie Hongkong, die schon lange Reise- und Modedrehscheiben sind. Dabei scheuen sie auch vor astronomisch hohen Mieten nicht zurück; Abercrombie & Fitch zum Beispiel wird nach der Eröffung seines Flagship-Stores im historischen Pedder Gebäude am 11. August monatlich 7 Millionen Hongkong-Dollar (735.000 Euro) hinblättern müssen. Forever 21 bezahlt sogar noch mehr – mit 1,4 Millionen US-Dollar (1,14 Millionen Euro) pro Monat für sein Geschäft in Hongkong die höchste Miete der Welt, sogar mehr als am Times Square.

Für die Unternehmen scheint es sich trotzdem zu lohnen, wie lange Kundenschlangen vor den Geschäften beweisen. Dabei kommt ihnen der Trend hin zu High Street Fashion gelegen, denn die 28 Millionen chinesische Touristen, die jedes Jahr durch Hongkong reisen, zieht es nicht automatisch mehr zu Haute Couture-Marken wie Louis Vuitton, Chanel und Gucci, deren Artikel hier wesentlich günstiger als anderswo im Einzelhandel erhältlich sind, sondern auch zum High Street-Angebot.

Tatsache ist, dass obwohl der Verkauf von Luxusgütern in China ein Wachstum aufweist, ist es mit 8,8 Prozent das kleinste seit September 2009. Die steigende Zahl internationaler High Street-Modemarken auf dem chinesischen Markt macht dem Luxussegment auf jeden Fall Konkurrenz.

Und and das gilt nicht nur für die Ladengeschäfte, sondern auch für die virtuellen Verkaufsstellen. Eine neue Studie, “Consumer Lifestyles: China’s Middle Class” hat sich mit dem Online-Kaufverhalten von Kunden in China beschäftigt und festgestellt, dass 67 Prozent der Befragten der Mittelschicht vorhaben, im nächsten Jahr Luxuskleidung zu kaufen. Sechzig Prozent waren sich sicher, im nächsten Jahr in Schuhe und Kleidung zu investieren.

Die Marktforschungsfirma Mintel, die die Studie durchführte, nimmt an, dass 97 Prozent der mittelständischen chinesischen Kunden ein Smartphone besitzen, 96 Prozent einen Computer und über 50 Prozent mehr als eine Kreditkarte. “Der Technologyboom hat den Einzelhandelsmarkt revolutioniert”, sagt Paul French, Marktforschungsleiter für China bei Mintel. “Das plötzliche Wachstum im E-Kommerz wird größtenteils von den Ausgaben der Mittelklasse angetrieben. … Unsere Forschung zeigt, dass die Markenexpansion [nach China] richtig ist, denn es sollten für sie genügend chinesische Kunden bereitstehen”, ergänzte French. Ob sie dann High Street oder Haute Couture kaufen, wird sich zeigen.

Foto: Denise Chan