Das Amtsgericht Kempten hat dem heutigen Antrag der Kunert AG zur Durchführung einer Sanierung in Eigenverwaltung unter Nutzung des im Insolvenzrecht vorgesehenen Schutzschirmverfahrens zugestimmt. Als vorläufiger Sachwalter sei derRestrukturierungsexperte Arndt Geiwitz von der in Neu-Ulm ansässigen Kanzlei Schneider, Geiwitz und Partner berufen worden.
Kunert
teilte weiter mit, dass das Unternehmen, das seit Jahren rote Zahlen schreibt, mit dem Schritt „einer Zahlungsunfähigkeit“ zuvorgekommen sei. Es werde weiter vom Vorstand geführt und könne nun „die Möglichkeiten des neuen Insolvenzrechts nutzen“. „Ziel ist eine rentable wie wachstumsorientierte Neuaufstellung. Dies erfordert insbesondere eine Lösung für die überdimensional hohen finanziellen Altlasten des Konzerns“, heißt es in der Mitteilung.
Im vergangenen Herbst hatte Kunert einen Umsatzrückgang um 7,5 Prozent im dritten Quartal hinnehmen müssen. Einerseits trugen die gezielten Schließung „unrentabler Outlets“ und die vollständigen Einstellung des Werksverkaufs der Marken Prince und Princess of Argyle zum Minus bei, andererseits sanken auch die gemeinsamen Umsätze der Hauptmarken Kunert und Hudson um fünf Prozent. Im Private-Label-Segment gingen die Erlöse um 7,3 Prozent zurück. Trotz zahlreicher Sparmaßnahmen rechnete die Konzernleitung schon damals mit einem negativen Jahresergebnis.
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