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Kunert knickt ein

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Die Kunert Gruppe hatte in der ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres stärker unter den widrigen Rahmenbedingungen zu leiden als zunächst angenommen. Wie das in Immenstadt ansässige Unternehmen berichtet, blieben die Bruttoumsätze

um zwei Prozent hinter den Vorgaben aus 2011 zurück und erreichten 23 Millionen Euro.

Schuld

an der Umsatzschwäche sei vor allem die insgesamt nur verhaltene Marktentwicklung, gepaart mit einer deutlich zurückhaltenden Orderrunde bei modischen Saisonartikeln. Auch die Aufgabe der nur im eigenen Werksverkauf und Outlet-Centern angebotenen Marken Prince und Princess of Argyle habe zu den Umsatzrückgängen beigetragen, so das Management, das immerhin bereits unrentable Outlet-Flächen und Standorte geschlossen hat.

Immerhin konnte Kunert sich im Ausland behaupten. Hier sei das Geschäft ausgebaut oder immerhin auf Vorjahresniveau gehalten worden, heißt es im Halbjahresbericht der Gruppe. Die Umsätze in der Schweiz und in den Niederlanden stiegen um zehn Prozent, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. In Österreich und den übrigen Märkten blieb Kunert auf Vorjahresniveau.

Der Konzernvorstand räumte mittlerweile ein, dass die selbst gesetzten Ziele für das erste Halbjahr nicht erreicht worden seien. Dennoch sei es gelungen, die Basis für die ganzjährigen Standardprodukte im ersten Halbjahr weiter auszubauen. So habe der Umsatz bei den Marken Kunert und Hudson im Kernsortiment mit Standard-NOS-Artikeln im ersten Halbjahr sogar zweistellig gesteigert werden können. Der erwartete Rückgang mit Modeartikeln sei damit mehr als kompensiert worden.

Nicht kompensiert worden ist jedoch der Verlust, den das Unternehmen zwischen Januar und Juni 2012 eingefahren hat. Der liegt bei 3,6 Millionen Euro und fällt damit noch einmal um 400.000 Euro höher aus als im Vergleichszeitraum 2011. Neben den bereits erwähnten Umsatzeinbußen seien dafür vor allem höhere Kosten für Beratungsleistungen, Kosten im Zusammenhang mit geplanten Kapitalmaßnahmen sowie Finanzierungskosten verantwortlich, so die Firmenleitung.

Um im zweiten Halbjahr etwas besser dazustehen, hofft das Unternehmen nun darauf, dass der Absatz im Herbst-/Wintergeschäft nach einem sehr warmen Urlaubsmonat August in den nächsten Wochen anzieht. Zudem sollen es diverse Produkteinführungen richten. Gespart werden soll jedoch auch, vor allem beim Personal. Dies wurde zwar bereits im Laufe des ersten Halbjahres reduziert, die daraus resultierenden Effekte sollen aber erst in den kommenden Monaten wirksam werden.

Sofern sich das Konsumklima nicht weiter eintrübe, gebe es angesichts der völlig unbefriedigenden Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2011 gute Chancen, die im ersten Halbjahr 2012 zu verzeichnenden Umsatzrückstände gegenüber dem Vorjahr aufholen zu können, so die optimistische Einschätzung der Konzernführung. Aus diesem Grund halte man auch an der Prognose einer deutlichen Ergebnisverbesserung gegenüber dem vergangenen Jahr fest. Ein positives Konzernergebnis erwarten die Verantwortlichen für 2012 jedoch nicht mehr.

Foto: Kunert