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Michalskys StyleNite krönt Berliner Modewoche

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Wer braucht schon ein Zelt, wenn er stattdessen die größte Theaterbühne der Welt bespielen kann? Michael Michalsky, das Aushängeschild der Berliner Modeszene, ging auch während der aktuellen Ausgabe der Fashion-Week in der Hauptstadt

eigene Wege und stellte das mit Abstand opulenteste Event der Woche auf die Beine.

Im Friedrichstadtpalast, in dem er bereits im vergangenen Sommer seinen Laufsteg aufgebaut hatte, veranstaltete Michalsky am Freitag die erste „Michalsky StyleNite“. Und die umfasste nicht nur seine eigene Show, sondern bot mit Lala Berlin und Kaviar Gauche zwei weiteren Berliner Top-Labels eine ganz große Bühne. Beide hatte der Gastgeber persönlich eingeladen, da er sie nicht zu Unrecht für die derzeit „besten und interessantesten“ Label der lokalen Modeszene hält. Dass Michalsky dafür, dass er konsequent seinen eigenen Weg geht, inzwischen nicht mehr im offiziellen Terminkalender der Mercedes-Benz Fashion Week erwähnt wird, stört ihn wenig. Sein Ruf ist inzwischen groß genug, so dass ihn solche Kleinigkeiten nicht mehr kümmern müssen.

Den Abend eröffnen durfte Lala Berlin. Leyla Piedayeshs Label ist mit Strickmode bekannt geworden, inzwischen tauchen solche Teile aber nur noch vereinzelt in den Kollektionen auf. Dafür experimentiert sie mehr mit Mustern, so einem charakteristischen Farbschlieren-Motiv, das die ausgesprochen vielfältig geratene neue Kollektion „Viva la Revolutión (d’amor)“ prägte. Im Anschluss zeigten Kaviar Gauche ihre Kollektion „Stripped“, mit der das Label seine typische strenge Interpretation von zeitgemäßem Glamour mit harten Silhouetten und glitzernden kristallbestickten Kleidern weiter vorantrieb.

Hatten die beiden Gastlabel noch auf einem einfachen Lausteg gezeigt, bespielte Michalsky das gesamte Volumen der riesigen Bühne. Er ließ sich eine raumgreifende Konstruktion aus Stegen und Rampen bauen, auf der die Models weite Laufwege zurückzulegen hatten. Die wie üblich ausgesprochen tragbare Kollektion bewies, dass der Designer sich gestalterisch nach wie vor von Saison zu Saison weiter entwickelt, und überzeugte nicht zuletzt mit zahlreichen attraktive Herrenjacken.

Und geniale Designkunst darf man von Michalsky ja ohnehin nicht erwarten, zumal die auch seiner persönlichen Vorstellung davon, wie Mode heutzutage funktioniert, widerspricht. Von einem deutschen Großdesigner, der diesem Bild noch am ehesten entspricht und zudem noch sein persönliches Vorbild ist, bekam der Berliner aber ein großes Lob: Karl Lagerfeld konnte zwar nicht persönlich anwesend sein, sandte aber immerhin ein Grußwort. Michalsky sei für ihn „das Symbol der Berliner Mode“, verriet Lagerfeld und schloss mit den Worten „Bravo Michael!“. Und auch wenn der Abend aufgrund der Umbaupausen einige Längen hatte, konnten sich die über tausend geladenen Gäste am Ende der „StyleNite“, die von einem Kurzauftritt der britischen New-Romantic-Veteranen Spandau Ballet gekrönt wurde, dem eigentlich nur anschließen.

Foto: Michalsky